Donnerstag, 26. März 2009

Die Krise

So, jetzt ist es endlich soweit. Die Krise hat auch uns erreicht. Noch gar nicht so sehr finanziell als emotional. Die Stimmung auf Arbeit ist spürbar gedrückt, und man merkt dass so langsam die Angst in die Knochen schleicht.

Das ist wahrscheinlich das was am ehesten zusetzt: die Ungewissheit, die Unsicherheit, die "Angst vor der Angst" von der eine sehr beeindruckende Frau viel erzählen könnte (wo ist sie eigentlich? Ich hoffe, ihr geht es mittlerweile besser).
In meinem Fall kommt noch dazu, dass alle Projekte außenrum eingestampft werden, nur unseres nicht. Auf einigen Fluren herrscht mittlerweile gespenstische Leere. Denn wir sind ein "Innovationsprojekt", auf uns setzt die Unternehmensführung ihre Hoffnung. Unsere wichtigste Produktlinie wird durch diese Software in den nächsten 15, 20 Jahren dominiert werden. Nur: wir sind uns ziemlich sicher, dass wir in einer Sackgasse stecken. Das wussten wir schon vor der Krise, aber jetzt ruhen alle Hoffnungen auf uns - und das beruhigt mich nicht gerade.

Die Anspannung ist entsprechend derzeit fast unerträglich. Tiefster Zynismus macht sich breit, obwohl bisher ja niemand von uns Federn lassen musste.

Ja, ich geb zu: ich hab Angst. Ich glaube, das ist zur Zeit auch durchaus angebracht. Auf der anderen Seite ist das möglicherweise die Art von Sturm aus der man gestärkt zurückkehrt - sofern man ihn übersteht.

Eine gute Sache hat das alles: man rückt zusammen. Ich hab heute mit einer Kollegin ein recht herzliches Gespräch geführt, mit der ich mich eigentlich unheilbar verkracht hatte. Ein Jahr lang sich aus dem Weg gegangen, aber Gemeinsamkeiten (und seien es gemeinsame Sorgen) verbinden halt doch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen