Dienstag, 26. Januar 2010

Tanzen als Therapie

Letztes Jahr hat mich eine Kollegin gefragt ob ich mit ihr einen Tanzkurs machen möchte, und seit Anfang Januar gehen wir da jetzt jeden Montag hin.

Ich hab schon mal einen Tanzkurs gemacht – wie so viele mit 16, damals Anfänger- und Fortgeschrittenenkurs. Mir hat das auch damals eine Menge Spaß gemacht, aber irgendwie war ich zu schüchtern und zu unsicher um das alleine fortzuführen. Und wahrscheinlich hätte ich mich auch jetzt nicht aufraffen können, wenn ich nicht gefragt worden wäre.

Aber es war eine gute Entscheidung. Sogar eine sehr gute, je länger ich es mache. Denn während des Tanzens spüre ich etwas, was für mich leider ziemlich untypisch ist: Entspannung. Ich mag die Bewegung und das Ambiente – diese Harmonie die davon ausstrahlt. Dass es plötzlich so völlig harmlos ist sich gegenseitig im Arm zu haben, ohne irgendwelche Hintergedanken. Dass es so selbstverständlich ist, mit jemand Wildfremdes auf Tuchfühlung zu gehen, und ein wenig zu plaudern. Ich gehe das auch ganz entspannt an, ohne jeden Anspruch auf Perfektion. Ich bin einfach da um Spaß zu haben – wenn die Schritte dann noch sitzen, freue ich mich umso mehr.

So frei im Kopf bin ich eigentlich nie. Selbst mit Alkohol kriege ich mich allenfalls betäubt, aber nicht sorgenfrei – von den Nach- und Nebenwirkungen mal ganz abgesehen. Allenfalls joggen finde ich vergleichbar, nur ist es VIEL anstrengender, und im Endeffekt ist man halt allein unterwegs. Und vor allem gemessen daran wie aufgewühlt ich zur Zeit bin, waren die letzten Montage wie Balsam auf der Seele.

Natürlich löst Tanzen keine Probleme. Aber ich hab das Gefühl, dass Tanzen mir dabei hilft, loszulassen und Stress abzubauen. Und das ist doch schon mal ne ganze Menge.

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